LT2, Teil 5a Kaunas-Pavilkys / Vilkija (Südufer)

Karten aus dem “Memelradweg” (2004)

 


Karte (2020):

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Texte aktualisiert 2020

Quadrat 1. Text

Orte:

Südufer (Variante B)

Zentrum von Kaunas – Aleksotas – Kamšos Naturschutzgebiet- Pypliai

Südufer (Variante B): Pypliai – Pyplių piliakalnis (Burgwall) – Kačerginė – Zapyškis – Rupinai – Altoniškių piliakalnis (Burgwall)

Südufer ( Variante B): Jadagoniai – Burgwall Šėtijai – Burgwall Mikytai – Mikytai – Pavilkijys – Kretkampis – Žemoji Panemunė

Variante B: Südufer

Entweder Sie nehmen die Südvariante, dann müssen Sie bei der Vytautas Kirche (Vytauto bažnyčia) über die Brücke von Aleksotas (Aleksoto tiltas) die Memel (Nemunas) überqueren und nach rechts Richtung Marvelė abbiegen, yur Landwirtschafts-Universität (Žėmės Ūkio Universitetas). Direkt hinter der Brücke können Sie mit einer Zahnradbahn (Funikulierius), die noch aus Vorkriegszeiten stammt, den Abhang empor klimmen und von oben eine schöne Aussicht auf Kaunas und besondere die Altstadt genießen. Mit der Bergbahn kann man gegen ein Extra-Entgeld auch Fahrräder mitnehmen. Richtung Marvelė fahren Sie auf dem Hauptweg. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt hier 50 km/h. Zusammen mit dem Autoverkehr geht es auf der verbreitert ausgebauten Straße Richtung Brücke. Nach der Kurve, noch vor der Kreuzung, biegen Sie rechts auf die Schotterstraße ab. Diese Schotterstraße führt zum Fluss. Sie fahren unter der Autobahnbrücke hindurch und dann auf einem Schotterweg mittlerer Qualität fast ohne Verkehr und mit schönen Ausblicken auf das Memel(Nemunas)tal.

Südufer (Variante B)

Pflanzentier(Natur)-Schutzgebiet Kamša (Kamšos botaninis zoologinis draustinis) [374]

An der Memel (Nemunas) entlang, liegt linkerhand das Schutzgebiet Kamša in einem Wald am Tal liegt. Größe– 318 ha. Wer sich für die Geschenke der Natur interessiert, der findet hier Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava), Efeu, Waldknoblauch und andere seltene Pflanzen. 1,5 km weiter – am Rande Schutzgebietes – und am Flüsschen Viekšnupis kann man sich die Eiche von Kamša (Kamšos ąžuolas) beschauen.

Südufer (Variante B)

Burgwall Pypliai / Pyplių piliakalnis (X)

Einer der zahlreichen Burgwälle an der Memel (Nemunas). Schwer zu finden auf dem kleinen Weg entlang des Flusses. Man sollte nicht vor dem Abhang und dem schweren Aufstieg zurückschrecken – oben eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf die Mündung der Nevėžis in die Memel (Nemunas). Im Norden erblickt man die weißen Kirchtürme von Raudondvaris, im Osten Lampėdžiai, den Burgwall Veršvai und die Altstadt von Kaunas. Z. Ivinskis meinte, dieser Burgwall sei das berühmte Pilėnai, aber das ist reine Vermutung. Archäologen rechnen ihn dem 13.-15. Jh. zu. Und die örtlichen Bewohner haben viele Legenden über ihn.

Einer Legende zufolge gab es in diesem Hügel einen verwunschenen Schatz. Einmal grub ein Mann ihn aus und nahm ihn mit nach Hause, aber sein Glück währte nicht lange. Sein Haus wurde Opfer der Flammen und der Mann kam auf misteriöse Weise ums Leben. Andere erzählen, dass der Fürst Pyplys den Berg anhäufen ließ zu Ehren für seinen im Kampf mit den Kreuzrittern gefallenen Sohn. Und wieder andere sagen, dieser Wall sei von Napoleons Soldaten aufgeschüttet worden, die jeweils eine Mütze voll Erde herangetragen hätten …

Kačerginė

Am Fluss Memel (Nemunas) führt der geschotterte Weg direkt nach Kačerginė.

Früzeitliche Gräber aus dem 4-6 Jahrhundert wurden hier gefunden, aber die Siedlung an sich wurde erst nach dem ersten Weltkrieg gegründet. In den 30ern wurde es zum Sommererholungsort, gerühmt vor allem wegen seiner Kiefernwälder am schönen Flussufers. 1906 hat hier der litauische Schriftsteller Jonas Biliūnas (1879-1907) den Sommer verbracht und seine Erzählung “Brisiaus galas” geschrieben. 1961-1967 verbrachte (in der Mokyklos g. 34) der Schriftsteller und Wissenschaftler Vincas Mykolaitis-Putinas (geb. 1893) seinen Lebensabend hier. In dieser Zeit schrieb er zwei Poesie-Bände Būties valanda (Haushaltsstunde) und Langas (Das Fenster), und plante den vierten Teil seines Romanas Altorių šešėly (Im Schatten der Altäre). Letzteren beendete er aber nicht mehr, es blieb nur der handschriftliche Anfang. Im Haus des Autors gibt es jetzt eine kleine Ausstellung, am Haus ein Denkmal für diesen Klassiker der litauischen Literatur (Künstler B. Zalensas).

Nach dem Ort auf die asphalyierte Hauptstraße abbiegen und bis Zapiškis fahren.

Zapyškis

Die Legende erzählt, dass Stadt und Kirche vom Litauischen Großfürsten Vytautas gegründet wurden seien, dass an dieser Stelle ein heidnischs Heiligtum stand und Vytautas auf dem Opferstein den Altar errichten ließ. Außerdem erzählen die Alten, dass auf dem Nemunas (der Memel) ein Elch angeschwommen kam und auf seinen Hörnern trug er das Bild der Heiligen Jungfrau Maria. Aber da erzählt die Geschichtsschreibung etwas anderes.

DIE Attraktion von Zapyškis ist zweifellos die rote Backsteinkirche (späte Backsteingotik), die außerhalb am Flussufer in der Nähe des alten Ortes steht. Fürst Paul (Povilas) Sapiega (Sohn von Jan Sapiega) hatte 1566 Zapyškis vom König als Lehen bekommen. Es wurde ein Gutshof gegründet, der zuerst „Panemunė” hieß, spater Tarpupis und Sapiegiškis. Noch vor 1578 wurde die Kirche errichtet. Die Kirche von Zapyškis ist eines der wichtigsten Denkmäler der Spätgotik in Litauen. Sie litt zwar unter Bränden und Überschwemmungen, ist aber vom äußeren in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Auf dem alten Friedhof (Senosios kapinės) gibt es den alten heidnisch-litauischen heiligen Ort, auf dem eine Kapelle errichtet wurde. Hier fließt in die Memel (Nemunas) die Quelle des Heiligen Johannes (Šv. Jono šaltinis), die – wie die Alten sagen – allerlei körperliche Gebrechen heilt. Am höchsten Platz des Städtchens, im Dorf Kluoniškiai, kann man ein Denkmal für den Schriftsteller A. Vištelis-Višteliauskis besichtigen, der aktiv im litauischen nationalen Wiedererwachen im 19. Jh. beteiligt war. Von altersher ging durch Zapiškis der Handelsweg der Hanse nach Tilsit (lit. Tilže, heute Sowjetsk im Gebiet Kaliningrad).

Ab Zapyškis fahren wir die Hauptstraße Richtung Šakiau. Nach 3 km steigt der Weg dem Abhang hinauf, dann muss man nach rechts Richtung Kriūkai abbiegen. Weiter auf dem asphaltiertem Weg entlang der Memel (Nemunas). Nach 5-6 km Ende des Asphalts, Beginn Schotter.

Burgwall Altoniškės / Altoniškių piliakalnis; Opferberg Riogla Rioglos alkakalnis.

Der Burgwall Altoniškės link an der linken Seite des Weges, von ihm eröffnen sich schöne Aussichten auf das Memel(Nemunas)-Tal

Die Legende erzählt, dass auf diesem Burgwall ein Heiligtum der Göttin Altonė, der Beschützerin der Jungfrauen, gestanden habe, in dem das heilige Feuer von einer schönen Priesterin bewacht wurde. Ein Weiser auf dem Heiligtum Dievogala verkuckte sich in diese Priesterin. Einmal, als er die Geliebte besuchte, war er nicht zeitig genug zurück, so dass sein Feuer erloschen war. Dafür wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt und die Priesterin starb ohne ihren Geliebten wegen ihres gebrochenen Herzens.

Wahrscheinlich ist diese wie auch andere ähnliche Erzählungen vom alten heiligen litauischen Ort namen Rioglos kalnas (Riogla-Berg) “übertragen” worden. Dieser Berg ist unschwer zu finden, 160 m nordwestlich vom Burgwall Altoniškės. Außerdem fließt 900 m südöstlich vom Burgwall Altoniškės der Fluß Šventupis (wörtlich: Heiligfluss) in die Memel (Nemunas). Scheint eine ziemlich heilige Ecke zu sein. Alte Menschen erzählen, dass im Šventupis die Sünder ihre Sünden abwuschen.

Südufer (Variante A, Teil A)

Burgwall Šėtijai genannt Jundakalnis. [449]

Nach 3 km radeln vom Burgwall Altoniškės kommt man zum Dorf Jadagoniai. Hier, 400 m W vom Flussufer, S am Abhang des Flüsschens Liekė, kann man einen Opferberg (Alkakalnis) finden, der Ragakalnis oder Raguvos kalnas genannt wird. Einige Kilometer weiter, an der Grenze zwischen den Rajons (Landkreise) Kaunas und Šakiai können Sie versuchen, die steilen, von Wald bewachsenen Hänge des Burgwalls Šėtijai emporzukraxeln. Leider gibt es hier durch das dichte Blätterwerk wenig zu sehen. Der Schotterweg geht weiter nach Kriūkai. Dieser Weg soll in Zukunft asphaltiert werden.

Burgwall Mikytai (Mikytų piliakalnis) genannt Smailakalnis. [624]

Links des Weges, im Tal hinterm Dorf. Von diesem Burgwall kann man sich des breiten Memeltals und dem Städtchen Vilkija am anderen Flussufer erfreuen. In den Feldern östlich vom Burgwall gibt es Gräberfelder mit Menschen und Pferden aus dem 10.-12. Jahrhundert. Bei Ausgrabungen wurden hier reiche Grabbeigaben gefunden (Schwerter, Speere, Messer, Fibeln, Gebisse, Zaumzeug u.a.)

Übersetzen über die Memel (Nemunas), Auswahl der Route.

Nach 1 km befindet man sich schon im Dorf Pavilkijas. Hier kann man sich wieder einmal entscheiden, auf welcher Memel(Nemunas)seite man fahren will, denn nur hier gibt es eine Fähre über den Fluss. Die nächste Überquerung ist erst bei der Brücke Kidulis-Jurbarkas möglich. Der Südteil der Trasse B geht von Ilguva nach Kiduliai auf Schotterwegen. Der Teil von Ilguva bis zum Gelgaudiškis-Flusstal geht auf Anglerpfaden und wird “Off-road”-Radler erfreuen. Hier gibt’s sowohl genug schöne Naturaussichten als auch Adrenalinschübe auf den anspruchsvolleren Wegteilen. Die Kommunalverwaltung von Šakiai plant die Verbessung dieses Stückes für Radfahrer. Von Ilguva kann man auch oberhalb des Flusses auf der Schotterstraße entlang fahren und nach Plokščiai und Gelgaudiškis abbiegen, aber dieser Weg ist weniger interessant.

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