Ein Land schlicht und schön
Ein Land schlicht und schön –
der Ausdruck passt zu ganz Estland,
doch am besten beschreibt er
die abgelegenen Gebiete im Süden.
Hier können wir unberührte Natur,
aufstrebende Bauernhöfe,
idyllische Städte und
alte Kulturtraditionen genießen.
Machen wir zunächst eine Zeitreise
durch historische Schauplätze,
um die Kämpfe unserer Vorväter
in Erinnerung zu rufen.
(Statt alter Festungen stehen heute
natürlich Städte.)
Das Zentrum Süd-Estlands ist die
fast tausend Jahre alte Stadt Tartu,
die als Universitätsstadt
ein gar jugendliches Bild abgibt.
Viele erinnern ihre Studienzeit hier
als die schönste Zeit ihres Lebens.
Davon erzählt auch das folgende Lied.
Studenten haben in Tartu schon immer
den Ton angegeben.
Ein Festzug der Studentenverbindungen
vor der Walpurgisnachtfeier.
Auch die Studententage im Frühling
und Herbst haben in Tartu Tradition.
Im Frühling ist der wichtigste Tatort
der Fluss Emajõgi,
eine Schlagader der Stadt.
Der Fluss gehört nicht nur Studenten.
Auch während des Emajõe-Festivals
tummeln sich hier viele Schiffe.
Emajõgi verbindet die 2 größten Seen
Estlands: Võrtsjärv und Peipussee.
Bevor wir mit dem Boot auf Emajõgi gehen,
sehen wir uns am Võrtsjärv um.
Auf Emajõgi herrscht meist Ruhe.
Während des Hochwassers im Frühjahr
ist das Flussbett fast unkenntlich,
im Sommer mäandert der Fluss
zwischen Wäldern und Wiesen,
hinter jedem Bogen eine Überraschung.
(Man sieht viele Vögel,
manchmal auch Tiere an den Ufern.)
Machen wir nun mit unseren
schönsten Städten Bekanntschaft.
Viljandi, bekannt für die Schloss-
berge, den See und das Folkfestival.
Zum Festival kommen Tausende Gäste,
ansonsten lebt es sich hier angenehm
und gemütlich.
Die Städte in Süd-Estland sind klein.
Gerade das macht sie aber reizvoll.
Vor allem sind sie unser Zuhause.
Davon spricht auch das nächste Lied.
Schöne Bauwerke findet man
bei weitem nicht nur in den Städten.
In Süd-Estland liegen viele
alte Gutshöfe und prächtige Schlösser.
Begeben wir uns zurück in die Natur.
In Süd-Estland gibt es viele
unterschiedliche Nationalparks.
Im Nationalpark Soomaa finden wir
im Sommer riesige Wälder und Moore,
während der „fünften Jahreszeit“
im Frühling ist Soomaa wochenlang
vollständig überflutet.
Der Strich an der Wand zeigt
den Höchstwasserstand im Frühling an.
Im Nationalpark Karula fühlt man sich
wie im Abrahams Schoß.
Von großen Landstraßen entfernt,
herrscht hier Ruhe und Frieden.
Auf den Hügeln erstrecken sich Wälder,
in den Tälern Seen und Moorgebiete.
Über Wanderstrecken findet
man die schönsten Plätze leicht.
Im Nationalpark befindet sich
der Familienpark Metsamoori Perepark.
Er besteht aus zehn Bauernhöfen,
die Besucher in die Geheimnisse
der Natur einweihen.
Im Mündungsgebiet von Emajõgi liegt
das Naturschutzgebiet Emajõe-Suursoo,
das Nebenflüsse, Moorseen und
große Sumpfgebiete umfasst.
Ins Herz von Suursoo kommt man nur
mit dem Boot, Straßen gibt es keine.
Nebenan sind historische Siedlungen
der Altgläubigen von Peipussee in den
Dörfern Varnja, Kasepää und Kolkja.
Sie haben ihre alte Sprache und
Brauchtümer beibehalten und betreiben
wie einst Fischfang und Zwiebelanbau.
Landschaftsschutzgebiete an kleinen
Flüssen sind etwas für Naturfreunde.
Sehr viel besucht wird der Sandstein-
aufschluss im Urstromtal von Ahja.
Der Fluss Võhandu lockt Paddler an,
den Piusa entlang verbindet eine
Wanderstrecke die Höhlen von Piusa
mit der Ordensfestung in Vastseliina.
Das nächste Lied lädt zu einer
Sommerwanderung ein, die beste Art,
die Natur kennen zu lernen.
Im Süden gibt es viele schöne Wälder.
Sie haben natürlich ein Eigenleben,
worauf uns nur ein flüchtiger Blick
gegönnt ist. Doch was für eine
entdeckenswerte Welt das ist!
Als nächstes besuchen wir noch einige
bemerkenswerte Gebiete Süd-Estlands.
Die Landschaft von Vooremaa ist
gekennzeichnet von länglichen Hügeln
und langen schmalen Seen dazwischen.
Das Zentrum von Vooremaa, Palamuse, ist
der Schauplatz für einen der populärsten
estnischen Romane über Schulleben.
Der meistbesuchte Ort in Vooremaa ist
der Wildpark von Elistvere,
in dem man aus nächster Nähe
das Leben von Tieren beobachten kann.
Kinder lieben sicherlich über alles
den Abenteuerpark Vudila.
Das Museum und der Abenteuerpark
Kalevipoja am Fluss Kääpa
lehnen sich an den estnischen
Nationalepos Kalevipoeg an.
Gehen wir jetzt nach Võrumaa.
Uns erwarten schöne Hügel und Wälder,
bezaubernde Seen, spannende Schicksale.
Erst halten wir im Kreiszentrum Võru an.
Rõuge ist einer der schönsten Orte in
Võrumaa: Herrliche Aussichten
von Berghängen, Erholung an den Seen
und Naturpfade im näheren Umland.
In Haanjamaa ist es kein Wunder,
im Sommer Skiläufer zu sehen.
Denn im Winter ist Haanja
eines der Skizentren Estlands.
Können Sie sich vorstellen,
wie schön es hier im Winter ist?
Nein? Sehen Sie selbst!
Wir sind zurück bei Sommerwetter.
An der lettischen Grenze steht der
Bauernhof Metsavenna mit Andenken an
die Partisanen unter Sowjetmacht.
Besucher können die Nacht im
unterirdischen Bunker verbringen und
echten Hausbranntwein schmecken.
Hören wir ein Lied über Partisanen,
gesungen von dem Hofbesitzer.
Übrigens, der Bauernhof hat eines
der größten Johannisfeuer in Estland.
Nun befinden wir uns in Setomaa,
der hintersten Ecke Estlands.
Hier haben sich eine eigene Sprache
und faszinierende Kulturtraditionen
erhalten. In diesem Lied geht es um
die Rückkehr in die Heimat
nach langen Jahren.
Sehr spannend ist der alljährliche
Tag des Seto Königreichs.
Neben einem Jahrmarkt und Spielen
zeichnet man die besten Sänger und
Tänzer aus, wählt einen König und
das Heer des Königreichs marschiert auf.
Ein Besuch lohnt sich!
Lassen wir Setomaa feiern und gehen
nach Otepää, neben dem See Pühajärv
der berühmteste Ort in Süd-Estland.
Ohne diese zwei gesehen zu haben,
sollte man den Süden nicht verlassen.
Pühajärv wird oft der schönste See
in Estland genannt. Genießen wir
den Abend am Seeufer.
Auf dem Bauernhof Leigo werden
grandiose Konzerte veranstaltet.
Der Höhepunkt: eine einzigartige
Feuershow auf den Berghängen und Seen.